Thymome

Das Thymom ist ein Tumor, der von der Thymusdrüse ausgehend entsteht. Der Thymus befindet sich direkt unter dem Brustbein. Im Kindesalter dient er der Reifung von Immunzellen (Lymphozyten). Mit dem Erwachsenwerden wandelt sich das Drüsengewebe zum größten Teil in Fettgewebe um. Von den verbleibenden Thymusdrüsenzellen können besagte Tumore entstehen, die in 50% der Fälle bösartig sind.

Die Symptome, die dieser Tumor verursacht, treten in den meisten Fällen erst in fortgeschrittenen Stadien der Tumorerkrankung auf. Diese werden zum größten Teil durch das verdrängende Wachstum des Tumors mit Verschiebung und Zusammendrücken der umliegenden Organe verursacht. So können Schluckbeschwerden, Heiserkeit, Schmerzen oder Druckgefühl hinter dem Brustbein, Husten, Luftnot und auch Funktionsstörungen des Herzens auftreten. Es wird empfohlen, jede Art von Thymustumor, egal ob bösartig oder gutartig, zu behandeln, da auch gutartige Geschwulste ein hohes Potential für Entartungen haben.

Die besten Ergebnisse in der Therpie von Thymustumoren zeigt die operative Entfernung der Drüse mitsamt auffälliger umliegender Lymphknoten. Die Therapie mit Bestrahlung oder Chemotherapie sind nur in sehr wenigen Fällen angezeigt und heutzutage noch etwas umstritten. Thymome treten in knapp der Hälfte der Fälle zusammen mit einer Autoimmunerkrankung namens Myasthenia gravis auf. Die Ursache hierfür ist noch nicht eindeutig geklärt. Man geht jedoch davon aus, dass die fehlgerichteten Autoantikörper, die bei der Myasthenie körpereigenes Muskelgewebe angreift und schwächt, in den genannten Fällen vom Thymus ausgehen. Die Patienten, bei denen eine krankhafte Veränderung des Thymusgeweben und der Myasthenie im Zusammenhang stehen, können von einer operativen Entfernung des Thymus profitieren. Die Beschwerden bilden sich nach der Operation meist zurück.